zitiert.

"Ich will mich umdrehen, die Arme vor der Brust verschränken und Dir sagen: Geh weg. Ich mag Dich nicht mehr. Kein bisschen. Wir sind keine Freunde mehr.Das ist einmal so einfach gewesen, als wir Kinder waren, die Erwachsenen fanden das niedlich oder albern (und wie wütend wir darüber waren, heute sind wir nicht wütend, wir sind einfach müde), haben uns in die Wange gekniffen und wir hatten Streit. Es gab Freunde und Feinde, und Freunde, mit denen wir uns gestritten haben, waren automatisch Feinde. Wir waren keine Feinde für immer, aber es gab keine Graustufen. Und das zwischen mir und Dir, das wäre so nicht passiert, nicht dieses Bad aus Grautönen, an einem Tag will ich Dir vergeben, dann haust Du mir Deine Ignoranz vor den Kopf und ich bin enttäuscht. Aber ich sage nichts. Ich schweige dann einfach, und Du ignorierst es und wir sind wochenlang keine Freunde, aber wir sind auch keine Feinde. Wir wissen gar nicht, was wir sind.

In meinen Träumen sage ich Dir: Ich gehe, Mio, ich werde einfach gehen und Du kannst mit mir kommen oder mich nicht wieder sehen. Ich will keine Menschen in meinem Leben, die an mir zerren, die mich schubsen und mich dann fallen lassen.
Weil Du die Spielregeln bestimmst, und das funktioniert so nicht mehr. In den wenigen Momenten, in denen Du ganz da bist, glaube ich immer, daß wir es schaffen könnten. Und dann verschwindest Du und ich suche verzweifelt nach dem Eingang, weil ich immer wieder darauf hereinfalle, daß ich einen Platz in Deiner Welt habe.

[...]

Als wir klein waren, haben wir uns die Dinge offen gesagt. Das hat uns keinen Spaß gemacht, aber für uns gab es Freunde und Feinde. Heute gibt es keine Feinde, heute lauern wir hinter unserer Gleichgültigkeit bis der Andere stolpert und fällt."
[via]

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