"So sind die Regeln, Paleiko."

‎"Das habe ich gelernt: Liebe ist ein Wort, das du nur mit blutroter Tinte schreiben solltest. Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Straßen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradisische Gärten
hacken zu lassen. Liebe schlägt dir tiefe Wunden, aber auf eine eigene Art heilt sie auch diese Narben, vorausgesetzt, du vertraust ihr und gibst ihr die Zeit dazu. Meine Narben werde ich nicht anrühren, ich werde neue Wunden davontragen, noch ehe die alten verheilt sind, und ich werde andern Menschen Wunden zufügen. Jeder von uns trägt ein Messer. 
So sind die Regeln, Paleiko."

"Das habe ich nie vergessen: dass man liebt, um die Kälte zu vergessen und den Winter zu vertreiben."

"Der Neid auf die federnde Leichtigkeit, mit der Nicholas auf andere Menschen zugeht, sie um sich schart und an sich zu binden weiß, befällt mich in kürzester Zeit wie Rostfraß. Die Liebe braucht länger. Sie kommt langsam, wie eine schleichende Krankheit, und sie krallt sich um mein Herz wie der Efeu, unter dem Visible im Sommer beinahe erstickt."

"Es ist, als würde alle Farbe aus den rundum aufgehängten Bildern und Postern von den Wänden herabfließen, sich zu einem Strom vereinigen und ihm folgen. Zurück bleibt Schwarz und Weiß."

"In mein Zimmer und die schützende Höhle meines Bettes zurückgezogen, baue ich meterhohe Gedankentürme aus immer den gleichen Bausteinen, reiße sie Stück um Stück wieder ein oder sehe dabei zu, wie sie von selbst in sich zusammenstürzen."

"Wenn ich seinen Namen flüstere, spüre ich Scherben im Mund. Wenn ich sein Bild vor mich befehle, legt sich Eis auf meine Gedanken. Wenn ich mir vorstelle, ihn zu streicheln, öffnen Skalpelle mir Finger und Hände."



"Dem Lachen folgen Tränen, den Tränen folgt Ernüchterung.. Nichts scheint sich verändert zu haben, und doch ist alles anders als zuvor. Meine Knie sind weich. 
Nichts ist einfach."

Andreas Steinhöfel

1 comment:

  1. just ♥
    cannot say more at the moment. feeling out of feelings. wanted to leave some love.
    hugs

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